Grundwissen Grammatik

 

Kleine deutsche Schulgrammatik zum Nachschlagen und Lernen

Adverb

Adverbien machen Angaben zu Umständen eines Vorgangs oder einer Eigenschaft.

Die meisten Adverbien können sowohl als Satzglieder als auch als Attribute verwendet werden. Dadurch unterscheiden sie sich von Präpositionen und Konjunktionen, die weder Satzglieder noch Attribute sind.
Manche Adverbien können auch prädikativ verwendet werden: Das Buch ist hier / dort / anders. So war der Vater.

Manche Adverbien sind steigerbar: Gern, lieber, am liebsten; sehr, mehr, am meisten; oft, öfter, am öftesten; usw.
Da die Steigerung nicht als Flexion gesehen wird, zählen Adverbien wie die Partikeln, Präpositionen und Konjunktionen zu den unflektierbaren Wörtern.

Neben dem »normalen« attributiven Gebrauch vor einem Adjektiv (Die Sonne glühte so rot. Seine äußerst genaue Berechnung …) ist auch der attributive Gebrauch beim Substantiv mit nachgestelltem attributiven Adverb zu beachten:
Der Mann dort (attributiv) geigt heute (adverbial) sehr (attributiv) gut.

Als dem Substantiv nachgestellte Attribute kommen neben Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien nur einige Lokal- und Temporaladverbien vor:
Die Frage danach …, die Freude darüber …, die Angst davor
Die Vase
hier / dort / unten / oben … Der Weg dorthin / hinauf / herunter/ hinein / …
Die Sitzung
gestern / heute / morgen / damals …

Manche Adverbien werden auch als Verbzusätze verwendet, dann gelten sie als "unbestimmter" Prädikatsteil bzw. als Verbbestandteil.

Untergruppen:

Frage-, Relativadverb

Kausaladverb

Kommentaradverb

Lokaladverb

Modaladverb

Temporaladverb

Pro­no­mi­nal­ad­verb (Präpositionaladverb)

Die Einteilung der Adverbien in verschiedene Untergruppen ist auf den ersten Blick etwas verwirrend: Woher - bei diesem Adverb ist zunächst eindeutig etwas Örtliches gemeint.
In den Übersichten findet sich aber Woher auch bei den Pronominal- und bei den Frage- / Re­la­tiv­ad­ver­bien.
Gründe:
1) Pronominal- und Frage- / Re­la­tiv­ad­ver­bien enthalten alle einteilenden Kategorien (Kausal-, Lokal-, Modal-, Temporal-Ad­ver­bien): Man kann eben nach dem Grund, dem Ort, der Art und Weise und nach der Zeit eines Geschehens fragen.
2) Alle mit "wo(r)-" gebildeten Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien sind zugleich Frage- / Re­la­tiv­ad­ver­bien: Auf diese Fragen kann mit Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien, die mit "da(r)-" oder "hier-" erzeugt werden, geantwortet werden kann: Woraus ist die Figur gemacht? - Daraus.

Daraus ergeben sich folgende Teil- und Schnittmengen:

Folgende Tabelle soll dies nochmals verdeutlichen:

  K-, L-, M-, T-Ad­ver­bien ≠ Fra­ge- / Re­la­tiv­ad­ver­bien & Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien Fra­ge- / Re­la­tiv­ad­ver­bien ≠ Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien Frage- / Re­la­tiv­ad­ver­bien und zu­gleich Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien Pro­no­mi­nal­ad­ver­bien
  K-, L-, M-, T-Ad­ver­bien Frage- / Re­la­tiv­ad­ver­bien wo(r)+ Prä­po­si­tion hier+ Prä­po­si­ti­on da(r)+ Prä­po­si­ti­on
Kau­sal­ad­verb, be­grün­dend Des­halb, den­noch, folg­lich, trotz­dem, sonst, so­mit, an­dern­falls … Wes­halb, war­um, wie­so Wo­zu Hier­zu Da­zu
dar­um
Lo­kal­ad­verb, ört­lich Dort, da, dort­hin, dort­her, drüben, in­nen, links, hier, oben, un­ten … Wo Wor­auf, wo­hin­ter, wo­zwi­schen, wo­her, wo­hin Hier­auf Dar­auf
Mo­dal­ad­verb, Art und Wei­se An­ders, gern, eben­so, so … Wie, wie sehr Wo­durch
Wor­aus, wo­mit
Hier­durch Da­durch
Tem­po­ral­ad­verb, zeit­lich bald, eben, ge­ra­de, im­mer, stets …  Wann, wie lan­ge, bis wann Wo­nach, wo­vor Hier­nach Da­nach, da­vor
Kom­men­tar­ad­verb Aller­dings, hof­fent­lich, im­mer­hin, viel­leicht …        

Unzulässig bei der Wortartbestimmung ist das Anhängen von Nachsilben an Adverbien, wie zum Beispiel -ig, oder -lich: dortig, heutig, gestrig, abendlich usw. Durch das Anhängen solcher Silben, werden diese Adverbien zu Adjektiven!

Zur Unterscheidung zwischen Adverb und adverbial gebrauchtem Adjektiv:

Der Bus fährt oft. Der Bus fährt schnell
*Der ofte Bus … Der schnelle Bus …
[Adverb] [Adjektiv]

Adverbien (*) können nicht flektiert werden und dann attributiv zwischen Artikel und Substantiv treten. ( Attributiv gebrauchte Adverbien werden dem Substantiv nachgestellt: Der Bus hier)
Adjektive dagegen können oft adverbial und fast immer attributiv, auch zwischen Artikel und Substantiv, gebraucht werden.

Adverbial gebrauchte Adjektive werden hier nicht zu den Adverbien gerechnet!

Von den Adverbien abzugrenzen sind die sogenannten Verbzusätze.

Siehe auch »Zweifelsfälle«!

Deutsche Bezeichnung: Umstandswort


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