Grundwissen Grammatik

Kleine deutsche Schulgrammatik zum Nachschlagen und Lernen

Adjektiv

Adjektive bezeichnen meist eine Eigenschaft einer Sache, eines Vorgangs oder einer Person.

Adjektive können im Allgemeinen attributiv ["Das schnelle Auto"] oder adverbial ["Das Auto fährt schnell."] verwendet werden.  Daneben gibt es noch den prädikativen Gebrauch ["Das Auto ist schnell."].

Bei adverbialem oder prädikativem Gebrauch sind Adjektive Satzglieder.

Adjektive zählen zu den flektierbaren und deklinierbaren Wortarten. Sie treten dann auch in den drei Genera (grammatisches Geschlecht) "feminin", "maskulin" und "neutral" auf: rote, roter, rotes; die schöne Frau, der schöne Mann, das schöne Kind
Sie können aber auch unflektiert verwendet werden, wenn man sie als Adverbiale oder prädikativ einsetzt ["Das Auto fährt / ist schnell."].

Attributiv gebrauchte Partizipien gelten hier als Verbaladjektive (die verletzenden Worte, das rechtzeitig gekommene Paket), auf die viele, aber nicht alle Merkmale der Adjektive ebenfalls zutreffen.

Siehe auch: Das Verb-Adjektiv-Übergangsfeld

Viele Adjektive sind steigerbar, aber nicht alle. Als nicht steigerbar gelten vor allem Farbadjektive* und Zahladjektive.

Die Steigerung kann regelmäßig oder unregelmäßig erfolgen.
[schnell, schneller am schnellsten] ↔ [gut, besser, am besten]

Bei prädikativem Gebrauch, z. B. "Anna war ihrer Schwester ähnlich", ziehen manche Adjektive auch Objekte oder adverbiale Ausdrücke nach sich, die in einem bestimmten Fall oder mit einer oder mehreren bestimmten Präpositionen stehen müssen, z. B.:

Ich bin die Sorgen los / leid / gewohnt : Akkusativobjekt
breit / tief / weit - sieben Meter - Sieben Meter war der Graben tief / breit: adverbialer Akkusativ
Mir ist heiß / kalt / schwindlig / das Essen zuwider, das Essen willkommen. Mir ist mein Bruder ähnlich: Dativobjekt
Er ist einer Sache bedürftig / teilhaftig / eines Preises würdig / einer Tat verdächtig: Genitivobjekt

Wenn Adjektive im prädikativen Gebrauch Kasus nach sich ziehen, dann gelten auch sie als "fallbestimmend", als mit einer Rektion versehen.

Auch Präpositionen werden von manchen Adjektiven bei prädikativem Gebrauch gefordert - es entstehen dadurch adverbiale Angaben oder Präpositionalobjekte, z. B.:
Er war reich / arm an Silber.
Sie war stolz, wütend, zornig
auf ihren Bruder.
Sie waren beliebt / verhasst
bei den Nachbarn.
Zu allen Kindern war sie freudlich / nett.
Allen Kindern gegenüber war sie aufgeschlossen.
Ansässig / heimisch / wohnhaft + Lokaladverbiale: mehrere Präpositionen möglich: im Süden, am Stadtrand, auf der Insel usw.

Zur Unterscheidung zwischen Adverb und adverbial gebrauchtem Adjektiv:

Der Bus fährt schnell Der Bus fährt oft.
Der schnelle Bus … *Der ofte Bus …
[Adjektiv] [Adverb]

Adverbien (*) können nicht flektiert werden und dann attributiv zwischen Artikel und Substantiv treten. (Attributiv gebrauchte Adverbien werden dem Substantiv nachgestellt: Der Bus dort ...)
Adjektive können oft adverbial und fast immer attributiv gebraucht werden. Vom attributiven Gebrauch ausgenommen sind nur wenige Adjektive: entzwei, schade, schuld, egal, einerlei, feind, quitt usw.
Der Teller ist entzwei. Das ist schade / egal / einerlei. Ich bin schuld. Wir sind uns feind. Sie sind quitt.

*Hier gibt es aber durchaus Ausnahmen: Der schwärzeste Tag. Hier ist der Himmel blauer als zu Hause.

Siehe auch Verbaladjektiv

Deutsche Bezeichnung für das Adjektiv: Eigenschaftswort


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